Szene 4 – Von Glanz und Gloria (Brandenburgische Landesausstellung) | Die preußischen ebenso wie die sächsischen Herrscher benötigen als machtpolitisches Instrument Soldaten. Ihre Königswürde allein ist nicht genug, um von den gekrönten Häuptern Europas als gleichwertig wahrgenommen zu werden. | Preußen schlägt unter Friedrich Wilhelm I. – dem Soldatenkönig – aus heutiger Sicht den Weg ein zu einer Militärmonarchie par excellence. Dagegen verblasst in der Wahrnehmung die bedeutende Rolle, die das Militär in Sachsen spielt. Denn August II. unterhält eine moderne Armee von beachtlicher Größe und lässt umfassende Heeresreformen durchführen. Wichtige militärtheoretische Schriften entstehen in Sachsen, und Sachsen sind auch zahlreiche berühmte Feldherren des 18. Jahrhunderts. | Auf den Adel strahlen die königlichen Höfe und Armeen eine besondere Anziehungskraft aus. Für ihn spielt die Grenze zwischen den beiden Ländern – wie territoriale Grenzen überhaupt – kaum eine Rolle. Adelskultur in Preußen und Sachsen ist, wie andernorts auch, überregional ausgerichtet. Das zeigen der (Militär-)Dienst am jeweiligen Nachbarhof ebenso wie die Heiratsverbindungen des Adels oder das Mäzenatentum, das vor Landesgrenzen nicht haltmacht.